Cyclop-Eeze
"Cyclop-Eeze" ist die Warenbezeichnung der amerikanischen Firma Argent Chemical Laboratories für einen Microkrebs aus einem 388 qkm großen nordkanadischen Salzsee am Polarkreis, der frei von anderen Organismen wie Fischen oder Amphibien ist.
Auch seihende Wasservögel sind eher selten, so das sich der Krebs ungehindert vermehren kann, was zudem durch die bis zu 300 Tage Sonnenscheindauer und die geringe Tiefe von ca. 2 m gefördert wird. Die Bildung von Phytoplankton, Hauptnahrung der Krebse, wird dadurch ebenfalls extrem begünstigt.
Von Juni bis Oktober wird "Cyclop-Eeze" mit Spezialschiffen aus dem Wasser gefiltert.
Bei diesen Krebschen handelt es sich um eine Copepode, einem Ruderfußkrebs (trotz mehrfacher Anfrage bei der Firma konnte ich bisher noch nicht feststellen, welche Art es genau ist. Für dahingehende Mitteilungen und evtl. Mikroskopaufnahmen wäre ich daher dankbar). Mit ca. 800µm ist er ausgewachsen etwa doppelt so groß wie eine frisch geschlüpfte Artemianauplie.
Seine kräftig orange bis rote Farbe entsteht durch den enormen Gehalt von Astaxanthinen, welcher in dieser Größenordnung in keinem anderen Futtermittel zu finden ist (s. Tabelle unten).
Astaxanthine fördern die Rotpigmentierung der Fische in starkem Maße.
Dazu kommt ein hoher Gehalt an ungesättigten und Omega-3-Fettsäuren, der etwa 40 mal höher als bei Artemianauplien liegt!
Negativ ist der ziemlich hohe Fettgehalt, was "Cyclop-Eeze" zwar zu einem hervorragenden Aufzuchtfutter macht, für den Einsatz als Dauerfutter allerdings ungeeignet ist.
Als gelegentliches Beifutter zur Farbverstärkung für adulte Tiere ist nichts ein zuwenden.
Hochwertigen Diskusfarbfuttern wird dieser Microkrebs bereits seit langer Zeit zugesetzt.
Auch wenn "Cyclop-Eeze" vielen Aquarianern unbekannt ist und sie teilweise eine Neuerung dahinter wähnen, als Fisch- oder Shrimpsfutter wird er bereits seit Mitte der 90er des letzten Jahrhunderts in den USA oder Asien eingesetzt.
Auch in Japan werden Kois damit aufgezogen, um die Pigmentierung zu verstärken.
In Deutschland wird nahezu ausschließlich die gefriergetrocknete Variante vertrieben, die von der Art her mit entkapselten Artemiaeiern zu vergleichen ist. "Cyclop-Eeze" wird allerdings nicht wie diese chemisch behandelt.
Desweiteren gibt es "Cyclop-Eeze" in Flockenfutterform.
Die Variante als Frostfutter wird meines Wissens derzeit nur von einem Großhändler als 100g-Blister angeboten, dürfte daher relativ selten im Handel erhältlich sein und ist zudem recht teuer.
"Cyclop-Eeze" kann eigenen Futtermischungen beigegeben werden oder man bestäubt aufgetautes Frostfutter bzw. Granulate/Flocken damit. Der Anteil sollte aber bei höchstens 15% des Futtergewichtes liegen.
Tipp: ein normaler Teelöffel gefriergetrocknetes "Cyclop-Eeze" wiegt knapp 1,5 Gramm.
Es kann auch pur ins Aquarium gegeben werden, idealerweise dann voher etwas in Wasser einweichen, um dem ganzen eine natürlichere Konsistenz zu geben.
Ein weiterer Tipp aus dem L-Welse-Forum, falls das Zeug partout an der Oberfläche schwimmt:
eine Spritze nehmen, den Kolbenteil der Spritze abziehen - Cyclop-Eeze rein - Kolben rauf - ins Wasser - Wasser aufziehen - schütteln - ins Wasser spritzen, das meiste geht dann unter.
Eine weitere Variante ist, die aufgezogene Spritze vor der Abgabe ins Aquarium zuzuhalten und den Kolben 2-3mal zurückziehen, um einen Unterdruck zu erzeugen.
Die folgenden Mikroskopaufnahmen wurden von gefrosteten Copepoden gemacht und zeigen die Ähnlichkeit mit einheimischen Cyclops:
Detailaufnahme des Schwanzes |
Nährwert der Trockensubstanz | ||
Wasser | < 8 % | |
Protein (Eiweiss) | 62 % | |
Fett | 36 % | |
Vitamine | div. | |
Ballaststoffe vorhanden | - | |
Wertigkeit | hoch |
Weiterführende Seiten : |
http://www.cyclop-eeze.com |
http://www.cyclop-eeze.de/Info%20Cyclop-Eeze.htm |
(ib)