Obst
Neben den herkömmlichen Futtersorten und einigen Gemüsen lassen sich Fische auch mit diversen Früchten füttern. Diese werden im einzelnen unten dargestellt.
Wohlgemerkt, frische Früchte und nicht aus Dosen!!!
In einigen Habitaten, besonders in denen, die sich in Regenwäldern wie z.B. in Süd- u. Mittelamerika oder Asien befinden, kommt es ständig vor, dass Früchte ins Wasser fallen. Dort werden sie neben Krebsen, Garnelen u.a. auch von Fischen (an)gefressen. Es ist daher keinesfalls abwegig, auch im heimischen Aquarium von Zeit zu Zeit einmal etwas Obst zu geben.
Jedenfalls soweit es nach Herkunft der Fische angemessen ist und die Menge und Häufigkeit der Gaben nicht übertrieben wird!
Generell eignen sich fast alle Obstsorten, allerdings sollte man von Zitrusfrüchten und anderen stark fruchtsäurehaltigen Früchten wie z.B. unreife Kiwi Abstand nehmen.
Ebenso gilt wie bei Gemüse, Früchte nur wenige, höchstens 24 bis 36 Stunden im Aquarium lassen (einige sogar weniger!). Durch Gärungs- u. Zersetzungsprozesse, speziell bei kohlenhydratreichen Früchten, kann es schnell zu Problemen mit zu hohen Nitritwerten oder einer starken Vermehrung von Einzellern (Infusorien) kommen. Letzteres ist zwar recht harmlos und kurzlebig (2-3 Tage), aber lästig.
Und was die Gärung angeht. Immer wieder gibt es in den Foren Leute, welche verbreiten, durch die mittels Gärprozesse freigesetzten Alkoholika werden die Fische besoffen ;)
Völliger Quatsch, die Konzentration ist viel zu gering, zudem sich genau auf diese Stoffe die Bakterien stürzen wie die Hyänen. Resultat wäre dann nur eine Bakterienblüte, die auch nach einigen Tagen wieder verschwunden ist. Passiert aber nur, wenn zuviel reifes Obst zu lange im Aquarium bleibt.
Da ist dann halt der Aquarianer gefordert.
Dies gilt auch dahingehend, zu testen, welche Früchte von den gepflegten Fischen tatsächlich angenommen werden. Denn auch bei Fischen sind die Geschmäcker durchaus verschieden ;)
Abschließend noch:
dass keinerlei gespritztes oder anderweitig behandeltes Obst ins Aquarium eingebracht wird, sollte selbstverständlich sein. Daher immer skeptisch sein, wenn die Früchte vorher an der Obsttheke im Supermarkt gelegen haben.
Und nicht resignieren, wenn beim ersten Mal keiner dran geht, manchmal ist eine kurze Gewöhnungszeit notwendig.
Alphabetische Auflistung
Ananas heikel, soll gehen, hab es aber selbst noch nicht probiert. Auf jeden Fall nur reife Stücke aus der Frucht verwenden. |
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Apfel Kerngehäuse entfernen, in schmale Scheiben geschnitten. Apfel schwimmt, daher feststecken. Wird manchmal besser angenommen, wenn er kurz überbrüht wurde. Unter Umständen schälen. Vollreife Früchte sind grünen vorzuziehen. Nehmen alle Welse gerne. |
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Aprikose in reifem Zustand und geschält. Nur äußeres Fruchtfleisch verwenden, Kernnähe meiden. |
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Banane natürlich ohne Schale ;). Vor allem in überreifem Zustand ein gefundenes Fressen für die meisten Fische (Poeciliidae sind scharf drauf ;) und besonders für Garnelen. In Scheiben schneiden, nur wenige Stunden im Wasser lassen, vor allem, wenn die Banane sehr reif ist. |
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Birne Kerngehäuse entfernen, roh oder blanchiert, wird lieber genommen als Apfel. Reife, süße Früchte in Scheiben schneiden, evtl. schälen. |
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Erdbeere halbieren, wird nicht immer angenommen. Sollte bereits leicht matschig sein. |
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Kiwi ACHTUNG: etwas problematisch. In reifem Zustand okay, in unreifem Zustand zuviel Fruchtsäure, Gefahr einer Bakterienblüte. In Scheiben geschnitten oder besser Resthülle vom Auslöffeln ins Becken geben (beschweren oder feststecken). |
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Mango kreisförmig einschneiden, aufbrechen, Kern entfernen, in dünne Scheiben schneiden. Nur wenige Stunden im Becken lassen. ACHTUNG: es sollen schon Fälle von Fischtod nach der Gabe von Mango vorgekommen sein! |
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Papaya halbieren, Kerne und Kerngeflecht ausschaben. In Scheiben oder Streifen schneiden. Reife Früchte werden eher angenommen. Nur wenige Stunden im Becken lassen. |
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Pfirsich in reifem Zustand und evtl. geschält. Nur äußeres Fruchtfleisch verwenden, Kernnähe meiden. |
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Pflaume/Zwetschge halbieren und Kern entfernen. Feste, noch unreife Früchte sind wegen des hohen Fruchtsäuregehalts ungeeignet. Nur sehr weiche und damit reife Früchte nehmen. Nur wenige Stunden im Becken lassen. |
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Wassermelone stellvertretend für andere Melonen wie z.B. Honigmelone. Übriggebliebene Schalenstücke mit etwas Fruchtfleisch werden vor allem von Welsen restlos abgenagt. Kann 2-3 Tage im Becken bleiben, sofern das wässrige Fruchtfleisch innerhalb von ca. 10 Stunden weggefressen und nur noch das weisse Schalenfleisch vorhanden ist. |
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Weintrauben werden halbiert sehr gerne angenommen. ACHTUNG: nicht ganz ungefährlich. Weintrauben sind zwar okay für diverse Futtertierzuchten wie Flohkrebse, aber nicht unbedingt für Fische.
Stichwort Blausäure (HCN), welche bereits in geringen Dosen toxisch wirkt. Konzentriert in den Kernen enthalten und geringfügig im umgebenden Fruchtfleisch. Zitat: "Beim Menschen (und vielen anderen Tieren) blockiert das Cyanid-Ion (CN-) Enzyme, die in den Zellen des Körpers die Zellatmung bewirken. Die Unterbrechung der Zellatmung führt schnell zum Tod" Passt zwar nicht ganz, aber bei Hunden gibt es sogar richtige Studien zu diesem Thema: http://www.hundshuus.de/medizin/weintrauben.html. Also nur ab und zu geben, nach Möglichkeit ohne Kerne oder gleich kernlose Trauben nehmen. |
Weiterführende Seiten : |
http://www.drta-archiv.de/wiki/pmwiki.php/AllgemeinesFischfutter/Obst |
(ib)