fillTeaser   Herstellungsverfahren von Flockenfutter

Die Herstellung der bekannten Futterflocken geht auf den Naturwissenschaftler Dr.rer.nat. Ulrich Baensch zurück, welcher als Züchter um 1950 herum die Idee hatte, als Äquivalent zum gebräuchlichen Lebendfutter ein fertiges Komplettfutter für Zierfische zu entwickeln.

Das Ergebnis war ein Flockenfutter in einer gelben Dose mit braunem Deckel, welches die Aquaristik für nahezu jedermann möglich machte und nach und nach neben fast jedem Aquarium stand – auch neben meinem :)

An der grundsätzlichen Art der Herstellung dieser "walzengetrockneten Dünnschichtquellflocken" hat sich bis heute nichts geändert, nur die Ingredenzien sind zum Teil andere als früher.

Heute werden zumeist schon fertige Mischfutter (Extrudate, Expandate etc.) oder spezielle Basisvormischungen zu Flocken verarbeitet, teilweise mit zugesetzten Einzelfuttern (Luzerne, Artemia, Gammarus etc., auch gefroren) sowie Zusatzstoffen wie Vitaminen, Spirulina etc.

Dazu werden alle Komponenten in genau abgemessenen Mengenverhältnissen mit Wasser verrührt, so dass eine recht dünnflüssige Masse entsteht. Diese ist von der Konsistenz mit Crepe-Teig zu vergleichen.

SchemazeichnungDiese Masse wird nun in einen Walzentrockner gegeben (s. Schemazeichnung). Dieser besteht aus einer, sich langsam drehenden und beheizten Trommel. Im Einfülltrichter erhitzt sich die Masse und wird als dünner Film von der Trommel mitgenommen, wobei durch die Hitze das Wasser sehr schnell verdunstet. Zusätzlich wird der Film vom mehreren Walzen an die heiße Trommel gedrückt.
Durch die hohe Temperatur werden zudem die langkettigen Stärkemoleküle in kleinere und leichter verdauliche zerbrochen (Stärkeaufschluss = Dextrinierung). Dieser Effekt ist ja auch bei Extrudaten bekannt (s.o.)

WalzentrocknerWenn die inzwischen fast trockene und brüchige Masse die Walze knapp einmal umlaufen hat, wird sie durch einen Schaber von dieser abgelöst und fällt in noch recht großer Flockenform in einen Auffangbehälter, von wo es wegen der hohen Luftfeuchtigkeit nahe der Maschine recht schnell zur weiteren Verarbeitung geht (Zerkleinern, Mischen, Abfüllen etc.).

Im Prinzip ließe sich das Futter aber bereits verfüttern.
Im Übrigen werden viele Instant-Produkte für den menschlichen Verzehr, z.B. Kartoffelpüreepulver, auf die gleiche Weise hergestellt ;)

(ib)

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